Weitwanderung von Preda zur Chamanna Jenatsch und am zweiten Tag von der Jenatschhütte zur Alp Flix.
1. Tag
Auf dieser Etappe fesselt nicht ein einziger dominierender Gipfel; von den wilden Zacken imponiert bald dieser, bald jener und ordnet sich dann doch wieder ein in die Vielfalt, die nur der Piz Bleis Marcha eine Zeitlang beherrscht.
Ein Weg fehlt fast ganz, Abschnitt für Abschnitt stellt den Wanderer vor die Frage: Wie weiter?
Routencharakter und Schwierigkeit:
Der Übergang ist nicht ausgetreten, meist weglos und nicht durchgehend markiert. Karte, Kompass und Höhenmesser sind unentbehrlich. So eindrücklich die Übergänge bei gutem Wetter sind, ohne Sicht könnte man leicht irgendwo oder nirgends ankommen: im Val d'Err vielleicht oder ganz unten im Val Bever statt in der Chamanna Jenatsch. Der letzte Abschnitt zur Chamanna Jenatsch führt über steile Grasflanken. Die Hütte wird erst im letzten Augenblick sichtbar.
2. Tag
Ein ganz sanfter Gletscher - "agnels" sind Lämmchen - und leichter Übergang.
Auf der Fuorcla digl Leget wirklich ein Wunder: ein toter Bergsee, ohne Zufluss, ohne Ausfluss. Am Ufer nur nacktes Gestein, fremd, wüstenartig, kalt. Ein eisiger Wind weht über den kleinen Pass.
Eine kleine Steilstufe trennt uns noch von den saftigen Wissen, und von Terrasse zu Terrasse gelangen wir auf die einzigartige Hochebene der Alp Flix, wo ein grosser Heu-Ladewagen die dicke Mahd frisst, um die Ernte ins Tal zu fahren.
Routencharakter und Schwierigkeit:
Auf gut markiertem Hüttenweg zum Vadret d'Agnel und ein sehr kurzes Stück (wenn man will) über den mässig ansteigenden Gletscher zur Fuorcla. Abstieg auf dem Hüttenweg zum Wegweiser "Fuorcla digl Leget", markiert. Erst auf Wegspuren, dann auf markiertem Bergweg zur Alp Flix.